ABSCHLUSSARBEIT MAS SZENOGRAPHIE
"www.Wallfahren wie Wiborada" war meine Abschlussarbeit an Hochschule der Künste in Zürich, Master Szenographie. Das Konzept habe ich für meine Heimatstadt St.Gallen im Hinblick auf Tourismus-Vermarktung erstellt. Die Heilige Wiborada lebte im 10. Jahrhundert und rettete die Klosterbibliothek vor der Zerstörung. Meine Arbeit ermöglicht, auf den Spuren Wiboradas zu wandeln, über einen Audio-Guide, der als Hörspiel die Vergangenheit lebendig macht und mit der heutigen Zeit verknüpft, werden Wiborada und ihre Zeit lebendig. Das Kunstprojekt spricht alle Sinne an - nicht nur Hören, sondern auch Sehen und Riechen. Deshalb ist es auch für Schulen besonders interessant.
STUDIUM-PROJEKTARBEIT ZUM THEMA "PAVILLONBAU" IN ZUSAMMENARBEIT MIT ELUSIA AVIA
Eluisa Avia ist Mexikanerin und lebt in Zürich. Wir haben uns während unseres Studiums kennen gelernt. Aus ihren Erzählungen habe ich viel über Favelas, die Armenviertel in Südamerikanischen Grossstädten, gelernt. Der Widerspruch zwischen dem "reichen" Zürich und Elusias "armer" Heimat hat uns fasziniert, und wir entschlossen uns, für eine Projektarbeit zum Thema "Pavillonbau" die Favelas nach Zürich zu "versetzen". Die Aufgabe war, einen Pavillon als Ausstellungsfläche zu konzipieren, sowie einen Pavillon mit der Möglichkeit, Theater zu spielen. Als Standort wählten wir die damalige Schule für Gestaltung und das Theater Gessner Allee. Konzipiert wurde die Zürcher "Favela" wie die Originale mit Abfallprodukten (auch aufgrund des minimalen Budgets), z.B. PET-Flaschen, Drahtgeflechte, etc.
Favelas werden aus Abfall errichtet. Daher musste auch das Innenleben unserer Kartonhäuser mit Abfall eingerichtet werden. Aus PET-Flaschen und Drahtgeflecht entstand eine schöne Lichtinstallation, die sich wie ein Korallenriff im Häuschen ausbreitete.
Für die Bühne planten wir gepresste PET-Flaschen zu verwenden.
Die Formen der Häuser sollten in sich und miteinander kompatibel sein - unsere Inspiration für ihre Struktur war ein Persisches Ornament. Die Häuser liessen sich untereinander je nach Bedürfnis der Bewohner kombinieren und individuell zusammenbauen. Dadurch entstanden Innenhöfe und Gänge. Nach dem Ende der Veranstaltung hätten die Häuschen einerseits für eine bestimmte Zeit überall in der Stadt weiterverwendet werden können, aber auch ein weiterer Einsatz beim "Theaterspektakel" war geplant.
STUDIUM-PROJEKTARBEIT ZUM THEMA "AUSSTELLUNGSKONZEPT GELD"
Welche Themenkombination könnte spannender sein als Geld und die Schweiz? Angeblich sind doch die Schweizer Banknoten die fälschungssichersten der Welt - und trotzdem gibt es bei uns das geflügelte Wort "Er hat sein Geld im Keller gedruckt". Trotzdem spricht man doch immer auch mit eine bisschen Wohlwollen, ja heimlicher Bewunderung von raffinierten Geldfälschern. Was läge als näher mich mit der Geschichte der Schweizer Geldfälschung zu befassen, als für eine Studiums-Projektarbeit die Aufgabe gestellt wurde, ein Ausstellungskonzept zum Thema "Geld" zu erarbeiten?
Die Ausstellung symbolisiert den typischen Schweizer Keller mit Holzverschlägen. Nicht von ungefähr erinnert der Ausdruck "Er hat sein Geld im Keller gedruckt" an den "Arbeitsplatz" berühmter Schweizer Geldfälscher wie Joseph-Samuel Farinet, der über Jahre hinweg 20-Rappen-Münzen im Keller prägte. Gleichzeitig weckt der Ausstellungsbereich Assoziationen an ein Gefängnis. Er hat die Form der Schweiz, in den verschiedenen Kantonen sind die jeweiligen Themenbereiche untergebracht, als passende Vitrinen für die Exponate plante ich "Kartoffelhurden".
Besucher betreten die Ausstellung mit Hausschuhen - auch hier wieder die Anspielung auf den "Keller zu Hause". Der Weg führt sie über eine Metallplatte, auf der der Art. 240 Geldfälschung des Schweizer Strafgesetzbuches eingraviert ist, der "Kellerboden" ist mit Kies bedenkt. Im Zentrum der Ausstellung findet sich ein spiegelnder Kubus - durch die Spiegelungen sichtbar, aber doch versteckt - in dem Besucher ihr eigenes mitgebrachtes Geld auf seine Echtheit prüfen können.
Außerhalb des Raumes finden sich als Sitzgelegenheiten Holzhocker, die in einem Schweizer Gefängnis hergestellt werden. Auf diesen können sich die Besucher ausruhen, und in Büchern zum Thema Geldfälschung sowie im Ausstellungskatalog blättern - diese sind jeweils an die Hocker angekettet.
Auch der Katalog zur Ausstellung sollte das Thema wiederspiegeln und symbolisiert ein Kellerabteil. Auch die Katalogschrift ähnelt jener der Schweizer Banknoten.
Vor und während des Studiums arbeitete ich öfters mit der Szenographin Karin Bucher. Die drei Projekte "Play Gantenbein", "Weiter Himmel - enges Tal" und "Ein Hotel verwöhnt sich selbst" wurden von ihr konzipiert, meine Aufgabe bestand vor allem in der Raumgestaltung und requisitentechnischen Beratung.
(C) Karin Bucher
Die Hörwanderung "Play Gantenbein" wurde in Schaffhausen, St.Gallen und Winterthur angeboten. Die Teilnehmer gingen "blind" durch die Stadt, wie Gantenbein, und kamen alleine in seine Wohnung, wo Situationen aus dem Buch "Mein Name sei Gantenbein" von Max Frisch nachgestellt wurden.
Die Hörwanderung "Weiter Himmel - enges Tal" lässt sich während der beliebten Familienwanderung am Kronberg im Appenzell erleben, und erzählt Geschichten aus der Region und verschiedenen Zeiten.
(C) Karin Bucher
Zur Wiedereröffnung des Hotels Weissbad unterstütze ich Karin Bucher bei der Umsetzung einer besonderen "Führung" durch das Hotel. Individuell eingerichteten Zimmer passten zu Protagonisten in einem eigens produzierten Film, der den Eröffnungsgästen gezeigt wurde. Dabei durfte ich auch meine eigenen schauspielerischen Fähigkeiten als im Hotel weilende "Wanderin" unter Beweis stellen.
(C) Karin Bucher
Bei der Firma Konform in Arbon, die auf Bühnen und Messebau spezialisiert ist, arbeitete ich zwei Jahre im "Aufbau Event" Team.
(C) Konform
(c) Bilder: Konform